Hier folgen weitere Ikonen.

Lassen Sie sich ansprechen von dem, der dargestellt ist, oder von dem, der Ihnen im dargestellten Geschehen begegnen will.





Ikone des Hl. Franziskus von Assisi (24x30 cm)

Kaum ein Heiliger hat eine solche Anerkennung gefunden wie Franz von Assisi. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass er auch unter den orthodoxen Christen eine große Verehrung genießt. Er folgte Jesus Christus bedingungslos nach - und hatte ein besonderes Verhältnis zur Schöpfung.Vielseitig und beliebt ist er: als Patron der Armen, Blinden, Lahmen, Strafgefangenen, Sozialarbeiter und Schiffbrüchigen; außerdem dient er als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen. Papst Johannes Paul II. erklärte ihn im Jahr 1980 zudem zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie. Franziskus' Gedenktag - der 4. Oktober - wird weltweit außerdem als Tierschutztag begangen. Sein Lebensthema war die bedingungslose Nachfolge Christi. Arm wollte er es dem armen Christus gleichtun. Nicht nur den Menschen, sondern auch Tieren, Pflanzen und der gesamten Natur wollte er das Evangelium von der Liebe Christi verkündigen. Und mit dieser Botschaft gewann er schon zu Lebzeiten keineswegs nur Freunde.

Der eigene Vater verstieß ihn. 1206 enterbte Pietro Bernardone seinen Sohn vor den Augen des Bischofs von Assisi. Der wohlhabende Kaufmann hatte sich das Leben seines Sohnes Giovanni Battista Bernardone anders vorgestellt. Er wollte ihn zum Kaufmann machen und ließ ihm eine gute Ausbildung zuteilwerden. Der Sohn lernte Lesen, Schreiben, Rechnen, Latein und Französisch. Nach einer unbekümmerten Jugend und ehrgeizigen Träumen von hohen Ritterwürden wurde Franz von Assisi 1205 durch das Miterleben eines Kriegszuges in Apulien krank und innerlich umgewandelt. Bei einem Gebet in San Damiano fühlte er sich von der dortigen Kreuzikone persönlich angesprochen. Die Legende berichtet, Christi Stimme habe zu ihm gesprochen: "Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät." Sodann führte Franz von Assisi ein mönchisches Büßerleben in Gebet und strengem Verzicht und stellte zerfallene Kapellen in seiner alten Heimat wieder her.
Fortan zog er als Wanderprediger durch das Land, wie einst Jesus in Armut und Demut. Bei den einen, insbesondere auch dem hohen Klerus, erntete er dafür oft Hohn und Spott, andere schlossen sich ihm an: Sie trugen das Gewand der armen Leute - eine grobe Tunika mit Kapuze und einen Strick als Gürtel.
Doch damit standen Franziskus und seine Gefährten dem Glanz und der Glorie von Papsttum und höfischem Zeremoniell entgegen. Aber was keiner für möglich hielt, geschah: Papst Innozenz III. gewährte Franziskus 1209 eine Audienz. Und das Kirchenoberhaupt erkannte die Regel der armen "Franziskaner" an. 1219 reiste Franz als Missionar nach Palästina und schloss sich dem Kreuzfahrerheer an, das auf dem Weg nach Ägypten war. Er versuchte mit dem Sultan während des fünften Kreuzzugs in Gesprächen Frieden zu schaffen. Erfolg hatte er zwar nicht damit, aber seine Mission wurde legendär. Nach seiner Rückkehr stellten sich neben gesundheitlichen Problemen jedoch auch Schwierigkeiten mit seinem Orden ein. Er fand die Ordensbrüder in Uneinigkeit vor und trat daraufhin von der Leitung der Gemeinschaft zurück.
1224 empfing er auf dem Berg La Verna die Wundmale Christi. Als Franziskus am Abend des 3. Oktober 1226 in der Portiuncula-Kapelle starb, war es für ihn wie ein Triumphzug. Frei und unbeschwert kehrte er zu seinem Schöpfer heim. Schon zwei Jahre nach seinem Tode wurde er heiliggesprochen.
Am 4. Oktober feiert die Kirche den heiligen Franz von Assisi.




Ikone der Vita des heiligen Nikolaus von Myra  (29x34cm)

Wenn sich Wünsche, Erwartungen und deren Erfüllung in einer Person vereinigen, wird diese leicht zu einer "synthetischen Persönlichkeit". Eine solche unter den Heiligen ist "Nikolaus von Myra" geworden. (griech.: Nikolaos; russ.: Nikolaj, Nikola oder Mikula)

In der Vielzahl seiner Patronate konkuriert Nikolaus nur mit Maria, der Gottesmutter. Er ist, besonders im russischen Bereich zu einer Art "Überheiligem" geworden. Ein altes russisches Sprichwort sagt deshalb: "Wenn Gott einmal sterben sollte, haben wir immer noch den heiligen Nikolaj."

Die Lebensbeschreibungen ("Vitae") des Heiligen sind überaus zahlreich. Es ist nicht verwunderlich, dass sie sich genauso vielfältig in den Ikonen finden.Auf dieser "Vitenikone" finden sich 8 Legenden aus seinem Leben. Es sind dies, in der Reihenfolge der Bilder ab oben links: Der Heilige Knabe Nikolaus wird seinem Abt - Onkel für den Unterricht zugeführt.  Nikolaus erscheint dem Kaiser Konstantin im Traum und mahnt ihn zur Rechtgläubigkeit beim Konzil zu Nicäa (325).  Nikolaus besucht einen Gefangenen im Gefängnis. Der heilige Nikolaus bei der Liturgie. Der heilige Bischof Nikolaus errettet Seeleute aus Seenot. Nikolaus verhindert die Hinrichtung dreier Unschuldiger. Nikolaus bringt einen von den Sarazenen geraubten Knaben seinen Eltern zurück. Der Tod des heiligen Nikolaus.




Ikone der Erhöhung des Hl. Kreuzes (28x35cm)


Am 14. September 335 wurde in Jerusalem  im Auftrag von Kaiser Konstantin und der Kaiserin Helena (auf der Ikone rechts) die Auferstehungskirche - heute als Grabeskirche bekannt - geweiht. Dabei richtete Bischof Makarius I. (auf der Ikone in der Mitte) das, zuvor von Kaiserin Helena aufgefundenes, Kreuz auf. Ihm wurde nachgesagt, das wahrhaftige Kreuz Jesu Christi zu sein. Nachdem die Perser dieses Kreuz geraubt hatten, wurde es von Kaiser Heraklius 628 zurückerobert und eigenhändig wieder am ursprünglichen Platz aufgestellt. Erstmals 415 wurde in Jerusalem das Weihefest der Kreuzkirche gefeiert. Seit 530 stand die Auffindung und Erhöhung des Kreuzes im Mittelpunkt des Festes. 629 wurde es auf den 14. September festgesetzt. Seitdem ist es oft mit der Verehrung von Kreuzreliquien verbunden.
Im orthodoxen Gottesdienst neigt an diesem Tag der Priester ein großes Kreuz langsam in die vier Himmelsrichtungen, womit das Kreuz geehrt und zugleich das Volk gesegnet wird.




Ikone der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger
(Mt 2,1-13) 
(29x34cm)


Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

Auf dieser Festtagsikone sitzen die zwölf Apostel mit der Gottesmutter zusammen unten sitzen sich der heilige Petrus und der heilige Paulus gegenüber. (Häufig ist diese Darstellung auch ohne die Gottesmutter zu sehen.) Über ihnen gehen von einem Himmelssegment die Feuer - Strahlen des Heiligen Geistes auf die Gruppe herab.

Am unteren Rand ist ein dunkles Gewölbe zu sehen, in dem im Halbformat eine königlich gekleidete Gestalt steht. Es ist die Personifikation des Kosmos, der die verschiedensprachigen Evangelienrollen für die Missionstätigkeit der Apostel bereithält.




Ikone der Fußwasch- ung durch unseren Herrn Jesus Christus (25x30 cm)

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüber zugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?  Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. (Joh 13. 1-15)
Die Kirche feiert die Fußwaschung jedes Jahr am Gründonnerstag.




 Ikone unseres leidenden Herrn Jesus Christus(Lk 22,63-65)
  (25x31cm)

 Die Wächter trieben ihren Spott
 mit Jesus. Sie schlugen ihn,
 verhüllten ihm das Gesicht und
 fragten ihn: Du bist doch ein
 Prophet! Sag uns: Wer hat dich
 geschlagen?
 Und noch mit vielen anderen
 Lästerungen verhöhnten sie ihn.

 Im Gegensatz zu westlichen
 Gepflogenheiten ist dies ein eher
 selten zu sehendes Einzel -
 Ikonenmotiv. Die Darstellung des
 Leidens Christi findet sich mehr
 in Festtags – Reihen – Ikonen.








Ikonen der heiligen Evangelisten
Johannes, Markus, Lukas und Matthäus.

(29x34cm)

Die Evangelisten sind dargestellt nach der Weise von einzelnen Darstellungen auf den Königstüren (zum Altarraum) von Ikonostasen (Bilderwand der orthodoxen Kirchen). Auf ihren Schriften befinden sich die Anfänge ihrer Evangelien.





Hier der Evangelist Markus






  Hier der Evangelist
  Matthäus.

  (29x34cm)



  Das rote Tuch über
  ihm, weist darauf hin,
  dass die Szene in
  einem geschlossenen
  Raum zu denken sei.





















Der Evangelist Lukas
(29x34cm)


wird auch oft an einer Staffelei gezeigt, wo er die Gottesmutter mit dem Christuskind malt. Er gilt als der erste Maler der Gottesmutter.























  Der Evangelist
  Johannes
  (29x34cm)



  Er befindet sich im
  Gebirge auf Patmos,
  wo er sein Evangeli-
  um schreibt. Die
  Anderen, Evangelis-
  ten befinden sich in
  Räumen, worauf das
  über die Szene ausge-
  spannte rote Tuch
  hinweist.


















Ikone der hl. Familie
(25x30 cm)


Das Fest der Heiligen Familie erinnert an Jesus seine Mutter Maria und seinen (Zieh-)Vater Josef von Nazareth. Darstellungen aus der Weihnachtsgeschichte enthalten spätestens seit dem Mittelalter fast immer auch Abbildungen der Heiligen Familie, oft ergänzt durch Anna - nach apokryphen Evangelien die Mutter der Maria - und Elisabeth, die im Lukasevangelium (1, 36) mit Maria verwandt war und in der Tradition als ihre Cousine gilt.

Die Verehrung der Heiligen Familie kam verstärkt im 17. Jahrhundert auf; im 19. Jahrhundert nahm sie von Kanada aus weltweit Aufschwung; 1844 wurde in Lüttich eine Bruderschaft von der Heiligen Familie gegründet, 1861 der Verein der christlichen Familie, der von Papst Leo XIII. stark gefördert und weltweit verbreitet wurde. In den sozialen Umbrüchen der beginnenden Industrialisierung wollte die katholische Kirche den Wert der Familie betonen, stellte sie als Vorbild vor Augen und förderte ihre Verehrung.

In der katholischen Kirche durfte die Verehrung der Heiligen Familie ab 1893 auf Antrag als Fest am 3. Sonntag nach Epiphanias gefeiert werden; Papst Benedikt XV. führte 1920 das Fest für die ganze katholische Kirche am 1. Sonntag nach Epiphanias ein. Seit 1969 wird es am Sonntag nach Weihnachten gefeiert; falls kein Sonntag in die Weihnachtsoktav fällt, wird es am 30. Dezember begangen. Die Orthodoxe Kirche feiert die Hl. Familie am 26. Dezember.




Ikone der Taufe unseres Herrn Jesus Christus im Jordan
   (29x34 cm) 

Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.  Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst  zu mir?  Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. 
Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.  Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. (Mt 3,13-17)

Alle vier Evangelien berichten, dass Jesus an den Jordan kam, um sich taufen zu lassen. Dieses Motiv findet sich schon sehr früh in der Ikonographie. Bei dieser Ikone wurde die sonst übliche Darstellung von Engeln, mit ehrfurchtsvoll verhüllten Händen (nicht Handtücher anreichend), durch „normale“ andere Taufwillige ersetzt. Damit soll unterstrichen werden, dass Christus, der Herr, sich mitten unter die Menschen gestellt hat, sich dem „Amt“ des Täufers zu unterziehen.












Ikone der Heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus
 (29x34 cm) 

Diese Darstellung der brüderlichen Umarmung des Petrus und des Paulus gilt als ein Zeichen für die Geschwisterlichkeit, trotz aller Unterschiede in vielen Standpunkten. Insofern gilt diese Darstellung der beiden Apostelfürsten auch als ein Bekenntnis zu einer „ökumenischen“  Vorstellung vom Bild der Kirche (bzw. Kirchengemeinde).












                        Ikonen der hl. Gottesmutter des Zeichens ("Znamenie") und der Hl.   
                        Erzengel Michael und Gabriel (je 25x25 cm)

Die heiligen Erzengel Michael (links) und Gabriel (rechts) weisen auf die Gottesmutter Maria mit ihrem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus, in ihrer Mitte hin.

Auf der Ikone “Znamenie” (“Zeichen”) ist die Allheilige Gottesmutter mit zum Gebet erhobenen Händen dargestellt. In einem Kreis (einer Aureole, welche die göttliche Macht symbolisiert) befindet sich das segnende Kind. Diese Darstellung gehört zu den ältesten Ikonenbildern. Die Gottesmutter trägt jedoch hier (eine Ausnahme), neben dem Kind ein Schleiertuch über ihren Händen als ein Zeichen für Ihren Schutz, den sie den Menschen gewährt.
“Znamenie” heißt die Ikone nach einem wunderbaren Zeichen, das im Jahre 1170 durch die Novgoroder Ikone geschah. In jenem Jahr beschlossen die Fürsten der Teilfürstentümer, nachdem sie sich vereint hatten, das Große Novgorod zu unterwerfen. Ein großes Heer belagerte die Stadt. Die Novgoroder konnten nur noch auf die Hilfe Gottes hoffen. Sie beteten Tag und Nacht. Der Erzbischof von Novgorod betete seit der Belagerung ohne Unterlass in der Sophienkathedrale vor der Ikone des Allbarmherzigen Erlösers. In der dritten Nacht spürte er plötzlich ein heiliges Schaudern, und von der Ikone kam eine Stimme, die ihm gebot, die Ikone der Gottesmutter zu nehmen und auf die Stadtmauer zu tragen.
Als man die Ikone auf die Stadtmauer gebracht und sie mit dem Gesicht zu den Belagerern aufgestellt hatte, blieben ihre Herzen hart, und sie hatten keine Einsicht, sondern schossen sogleich eine Menge Pfeile auf die Stelle, wo die Ikone stand. Einer der Pfeile traf das heilige Antlitz der Mutter Gottes. Und da geschah das Wunder – die Ikone drehte sich selbst von den Belagerern weg und wandte sich mit dem Gesicht zur Stadt, und aus den Augen der Gottesmutter flossen Tränen. Zur selben Zeit ergriff die Soldaten, welche die Stadt belagerten, großes Entsetzen. Ihr Augenlicht trübte sich, sie begannen gegeneinander zu kämpfen. Durch dieses Zeichen ermutigt, zerschlugen die Novgoroder das große Heer der Aggressoren.
Damals wurde zum Gedächtnis an das wunderbare Eingreifen der Himmlischen Königin am 10. Dezember (27. November nach altem Kalender) auch das Fest ihrer Ikone eingeführt, die nun “Znamenie” genannt wurde.
Danach geschahen durch diese Ikone noch zahlreiche weitere Zeichen und Wunder. Auch andere “Znamenie”-Ikonen wurden als wundertätig bekannt, so die Ikonen von Kursk, vom Abalackij-Kloster (Tobol’sk), vom Serafimo-Ponetaevskij-Kloster (Arzamas) und viele andere.




Ikone der Darbringung unseres Herrn Jesus Christus im Tempel
(29x34 cm) 

Nach der Erzählung des Evangelisten Lukas (2,21-39) begaben sich die Eltern Jesu in den Tempel, um nach den Vorschriften des Gesetzes ein Opfer darzubringen. Dabei kam es zur Begegnung des Christuskindes mit dem greisen Simeon. In der Ostkirche heißt deshalb dieses Fest „Begegnung“. Es wird am 2. Februar begangen – wie Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn) im Westen.

Das Malerhandbuch des Mönches Dionysios vom Berge Athos beschreibt die Szene folgendermaßen:
„Ein Tempel mit einem Baldachin über dem Altar. Der heilige Simeon, der Gottesempfänger, hält den Säugling Christus in seinen Armen. Die Allheilige (Gottesmutter Maria) steht ihm gegenüber und streckt die verhüllten Hände gegen das Gotteskind aus. Hinter ihr steht Joseph und hält in seinem Gewand zwei Tauben. Hinter Simeon tritt die Prophetin Hanna herbei.




Ikone der Hl. Sarah (20x25 cm)


Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre, während er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß. Er erhob seine Augen und schaute auf, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, geh doch nicht an deinem Knecht vorüber!  -  Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. Da sprach er: In einem Jahr komme ich wieder zu dir. Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Eingang des Zeltes hinter seinem Rücken zu. Abraham und Sara waren schon alt; sie waren hochbetagt. Sara erging es nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt. Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch Liebeslust erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Sollte ich wirklich noch gebären, obwohl ich so alt bin?  Ist denn beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben. Sara leugnete: Ich habe nicht gelacht. Denn sie hatte Angst. Er aber sagte: Doch, du hast gelacht. (Gen.18. 1-3; 9-15)

Sara war die Halbschwester und Frau des Abraham (Gen 20. 12). Mit ihm zog sie von Ur nach Kanaan und weiter nach Ägypten. Obwohl sie 65 Jahre alt war, war sie so schön, dass Abraham sie aus Furcht vor der Begehrlichkeit des Pharao als seine Schwester ausgab um zu verhindern, dass der Sara begehre und er selbst deshalb vom Pharao aus dem Weg geräumt werde (Gen 12. 10-20). Nachdem die Verheißung eines Sohnes sich für das Ehepaar noch immer nicht erfüllt hatte, riet Sara ihrem Mann zur Zeugung eines Nachkommen mit der Magd Hagar, was erfolgreich geschah, aber dann doch Saras Eifersucht hervorrief, weshalb Hagar mit dem jungen Ismael vertrieben wurde (Gen 16. 21, 9-21).

In hohem Alter gebar Sara dann doch noch ihren Sohn Isaak und wurde damit zur Stammmutter des Volkes Israel (Gen  21, 1-8). Im Alter von 127 Jahren starb sie und wurde von ihrem Mann in der Höhle Machpela - im späteren Hebron, dem heutigen Al Khalil in Palästina - begraben.




Ikone der Verklärung unseres Herrn Jesus Christus auf dem Berge Tabor
(29x34 cm)

Mit Ausnahme des Johannes berichten die anderen Evangelisten (Mt 17. 1-9; Mk 9, 2-10; Lk 9, 28-36) folgendes Ereignis:

Jesus ging mit Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes auf einen hohen Berg. Dort „verwandelte er sich vor ihren Augen, und sein Angesicht strahlte wie die Sonne, und seine Gewänder wurden leuchtend wie Licht“.

Die griechische Festbezeichnung „metamorphosis“ (Metamorphose = Gestaltwandlung) beschreibt das, was mit Christus auf dem Berg geschah, noch etwas genauer, als das deutsche „Verklärung“.
Die Ikonenmaler folgen den Berichten der Evangelien. In der Regel findet sich die „Dreigipfelkomposition“, die das Malerhandbuch vom Athos so beschreibt: Ein Berg mit drei Spitzen: Auf der mittleren steht Christus im weißen Gewand, vor einer zur Tiefe dunkler werdenden Aureole (das Wesen der Gottheit ist im Dunkel verborgen), und segnet. Um ihn ist strahlendes Licht. Auf der rechten Seite steht Moses, mit der Schrift (oft auch mit zwei steinernen Tafeln), auf der linken steht Elija und schaut bittend auf Christus. Unter Christus liegen die erschreckten Petrus, Jakobus und Johannes.



Ikone von Johannes dem Vorläufer  
(15x32 cm)
Einer der ganz besonders häufigen Ikonenthemen ist der heilige Johannes der Täufer, wie er in den westlichen Kirchen genannt wird. In der Ostkirche wird er um seiner Funktion willen eher der „Vorläufer unseres Herrn Jesus Christus“ genannt. Er befindet sich in jeder Deesis-Reihe immer zur Rechten Jesu (vom Betrachter aus gesehen).   Auf der hier vorliegenden Ikone ist er abgebildet als Bote Gottes (griechisch: Angelos, deutsch: Engel), der Christus vorausgeht. Deshalb trägt er hier die Flügel des Himmelsboten. Ebenso trägt er einen Botenstab, der bereits deutlich macht, dass er dem Christus, dem gekreuzigten Herrn voraus geht. Die Axt, am Baumstamm unten rechts geht zurück auf seine Bußrufe am Jordan: „Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen“. (Lk 3. 9)   Um der Verkündigung des kommenden Gottesreiches willen lässt Herodes ihm schließlich der Kopf abschlagen. (Mt 14. 10, 11). Links unten steht die Schale mit dem Kopf des Enthaupteten, die dieser dem ihn segnenden Christus (oben links) vorstellt. Die Schriftrolle trägt deshalb auch den (apogryphen) Text:  „Siehe, Wort Gottes, was die erleiden, die abscheuliche Taten überführen“.





Dieses fröhliche Mädchen freut sich über die

                           Ikone des Hl. Erzengels Raphael (20x25 cm),

                                                            die sie als Geschenk zu Ihrer Taufe erhalten hat.

Der Erzengel Raphael wurde im Mittelalter zum Inbegriff des Schutzengels und Reise- begleiters. Er galt als der freundlichste und lustigste in der Engelschar. Sein sonniges Gemüt habe er, weil er als Regent der Sonne gilt. Welch schönes Zeichen auch für Kinder.
Für Anselm Grün ist Raphael nicht nur der Engel, der Wunden heilt, etwa die Besessenheit der Sara und die Blindheit des Tobit, sondern auch der Engel, der heilsame Beziehungen ermöglicht. Er führt den jungen Tobias ein in die Kunst des Lebens und will auch uns auf unseren Lebenswegen begleiten. Und natürlich gilt das in besonderer Weise auch für Kinder und Jugendliche.





Ikone der heiligen Gottesmutter Donskaja
(34x45 cm)

Die Gottesmutter hat ihr Haupt tief über das Kind gebeugt, während sich beide tief in die Augen schauen. Das Christuskind sitzt mit angezogenen Knien auf ihrer rechten Hand und hat seine nackten Beinchen  auf die Linke seiner Mutter gestellt, die das Gewand des Kindes gerafft hält. Es hat seine Wange an die seiner Mutter geschmiegt und hält seine rechte Hand zum Segen erhoben, ohne den Blick vom Antlitz der Mutter abzuwenden. Der Betrachter wird in diese enge Mutter-Kind-Beziehung nicht einbezogen, sondern zur anbetenden Betrachtung aufgefordert.   Der Legende nach wurde das Urbild dieses Gnadenbildes den Don-Kosaken in der Schlacht auf dem Kulikovo-Feld 1380 gegen die Tartaren gebracht und verhalf dem Großfürsten Dimitrij zum Sieg. Später kam die Ikone dann in die Kremlkathedralen.



Gebet eines Ikonenmalers
 
Die meisten Ikonenmaler und Ikonenmalerinnen erkennen durchaus, dass die eigene Einstellung zu den erarbeiteten Inhalten für das Malen eine wesentliche Rolle spielt. Die Beobachtung des eigenen Lebensstiles und der eigenen Haltung zu religiösen Dingen sind für das Malen von Ikonen von erheblicher Bedeutung. Die meisten Ikonenmaler begleiten deshalb  ihre Arbeit auch mit der Bitte um Gottes Führung und mit dem Gebet für den Betrachter der Ikone. Alle Erkenntnis bei der Vorbereitung und alle Mühe beim Malen finden hier noch einmal ihren Platz. Ebenso alle Bitten die wir auf dem Herzen haben für die Zukunft der Ikone und besonders für die Menschen die mit ihr umgehen.
Dieses Gebet hängt über meinem Arbeitsplatz. Nicht, dass ich es vor dem Malen "sklavisch" nachplappere, sondern, dass es mich daran erinnere, wessen Hand mich führt und für wen ich male.








Ikone des Christusträgers, Christophorus
(19x33 cm)


Um die Gestalt des heiligen Christophorus ranken sich viele Legenden. Gestützt auf einen langen Stab soll er, damals noch Heide, das Jesuskind auf seinen Schultern durch einen reißenden Fluss getragen haben. Als der Stab daraufhin wieder Zweige auszutreiben begann, habe er sich taufen lassen und sei später als Märtyrer gestorben. Er soll im 3. Jahrhundert geboren worden sein.
Eine zyprische Erzählung schildert ihn als besonders schönen Mann, der, um die Dorfmädchen nicht zu verführen, Gott gebeten habe, ihn durch einen Hundekopf zu verunstalten. Vor allem in Russland fand diese Geschichte großen Anklang, so dass Christophorus auf russischen Ikonen oft hundeköpfig dargestellt wird.
Einer anderen Geschichte nach war er ein riesiger Königsohn, der sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens gemacht hatte und schließlich, auf die Anweisung eines gottesfürchtigen Mannes hin, an einem reißenden Fluss den Menschen dienstbar erwies, in dem er sie auf seinen Schultern hinübertrug. Als er dieses Dienstes überdrüssig wurde, erschien ihm ein kleines Kind mit der Bitte, es hinüber zu tragen. In der Mitte des Flusses wurde das Kind dem Riesen so schwer, dass er in ihm den Herrn der Welt, Christus, erkannte. Daraufhin lies er sich taufen und verrichtete seinen Dienst am Fluss bis an sein Lebensende. Der heilige Christophorus ist weltweit als der Patron für die Reisenden bekannt und wird weit über die christlichen Glaubensgrenzen hinaus verehrt.




Ikone der heiligen Gottesmutter der Passion
 
(28x35 cm)

Dieser Typ der Madonna mit dem Kind, das durch den Anblick der Passionswerkzeuge, die zwei Engel ihm zeigen,  erschreckt ist, war in der byzantinischen Malerei mindestens schon seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Aber diese Version mit der Vorahnung des Leidens Christi war sehr selten. Im 15. Jahrhundert und später ist das Thema immer öfter behandelt worden. Die Komposition stammt zweifellos aus Byzanz. Ihre Wiedergabe mit dem geschlossenen Aufbau und der strengen Behandlung der Körper und der Draperien hat fast akademischen Charakter. Aber die rührende Haltung des Kindes und seine Gesten sprechen auch von einer verhaltenen Empfindsamkeit. Dies und die Realisierung in klaren, leuchtenden harmonisierenden Farbtönen erklären bis zu einem gewissen Grade den „Erfolg“ dieser Ikone.  
Besonders unter den westlichen Christen hat sie seit dem auslaufenden 18. Jahrhundert unter dem Titel „Muttergottes von der immerwährenden Hilfe“ einen geradezu atemberaubenden Bekanntheitsgrad erlangt. Ihre Verbreitung wurde besonders auch von den Niederlassungen der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen her gefördert, in deren Mutterhaus in Rom sich ein frühes Exemplar dieser Ikone befindet.

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